Das war alles so etwas von stimmig bei der vierten Jugendcamp-Auflage, die unlängst für zwei Wochen mehr als 40 Teilnehmende plus Betreuende aus den Partnerstädten Sorgues und Grigny/Rhône in Frankreich, Zsámbék und Tök in Ungarn sowie aus Wettenberg selbst im Gleiberger Land zusammenführte: harmonisches Miteinander über (Sprach-)Grenzen hinweg, kurzweiliges und gleichwohl lehrreiches Programm, außergewöhnliche Unterkunft, ideale Witterung und vorzügliche kommunale wie zivilgesellschaftliche Unterstützung.

Veranstalter war das Kinder- und Jugendbüro der Gemeinde Wettenberg mit Jugendpfleger Christoph Werner sowie den Projektleitern Leon Hesse und Martha Rave. Zu den nimmermüden Kümmerern zählten Erster Beigeordneter sowie Sozial- und Jugenddezernent Ralf Volgmann mit Ehefrau Margitt Volgmann Er ist zudem 2. Vorsitzender der Deutsch-Französischen Gesellschaft Wettenberg, da verantwortlich für die Grigny-Connection, und er hatte vor fünf Jahren mit seiner trinationalen Jugendcamp-Initiative allseits offene Türen eingerannt.

Finaler Höhepunkt: Einige der Camp-Teilnehmenden beim Frankfurt-Besuch mit Römerberg-Tour

Gleichwohl funktionieren solche Vorhaben nur, wenn viele helfende Hände anpacken. Volgmanns Dank galt hernach dem Kinder- und Jugendbüro der Gemeinde, der Betreuerschaft, „seinen“ Deutschfranzosen, dem Kunst- und Kultur-Kreis „KuKuK“, dem Heimatverein, der Freiwilligen Feuerwehr Wettenberg, dem Bürgerprojekt Gleiberg, der Seniorenwerkstadt, dem Landesunternehmen „Hessen-Forst“, dem Holz- und Technikmuseum Wißmar, dem „Wißmarer See“-Team, dem Gleiberg-Verein und dem Gesangverein Krofdorf. Unbedingt auch der von DFG-Vorstandsmitglied Gabriel Verhoff geleiteten Gesamtschule Gleiberger Land, durch deren Zuspruch die Unterbringung der Jugendlichen in Klassen- und Funktionsräumen der GGL möglich war. Zudem dankte Volgmann „weiteren engagierten Bürgern“; so hatte etwa ein in Buseck lebendes DFG-Gründungsmitglied aus Krofdorf 200 Euro gespendet, die „bei Nelly“ im Eiscafé „San Remo“ schmackhaft umgesetzt wurden.

Was stand bei den jungen Leuten „auf dem Ferien-Stundenplan“? Anfangs die offizielle Begrüßung durch Bürgermeister Marc Nees und eben Ralf Volgmann. Mit dabei zudem Grigny-Bürgermeister Xavier Odo und dessen Jumelage-Stadtrat Hervè Nouzet. Den Rahmen dafür bot ein Grillabend. Mit Kanus waren die Jugendlichen anderntags von Gießen aus auf der Lahn unterwegs. Am Wißmarer See erlebten sie ein buntes Aktionsprogramm, an dessen Ende die Feuerwehr ihre BBQ-Qualitäten bewies. Der Krofdorfer Forst war ein Thema; diese Exkursion mündete in den Besuch des Holz- und Technikmuseums. In Wißmar gestalteten die Jugendlichen bei einem Graffiti-Workshop die Fassade der „KuKuK“-Ausstellungshalle neu – und vor allem farbenfroh.

Folgten ein Besuch im Freizeitpark „Phantasialand“ und eine Entdeckungstour durch Gießen mit Stadtrallye und der Besuch des Mathematikums. Auf dem geschotterten Teil des Parkplatzes an der Gesamtschule bestritten die jungen Leute ein Boule-Turnier, dessen Siegerehrung in eine Pizza-Party eingebettet war – mit lautstarkem Karaoke. Dann waren da noch zwei Krofdorfer Wahrzeichen: Freibad Gleiberger Land und Burg Gleiberg, wo der Tag kulinarisch in der Albertusklause ausklang. Ein letzter Höhepunkt, viel mehr geht eigentlich nicht: Ausflug nach Frankfurt mit Schifffahrt auf dem Main und Besichtigung der Altstadt auf dem Römerberg.

Für die Verantwortlichen steht fest: Das Jugendcamp ist binnen kurzer Zeit zu einem bedeutungsvollen und vor allen Dingen lebhaften Baustein im kommunalen Partnerschaftsgeschehen aller beteiligter Orte geworden. Es braucht gleichwohl weiter stete Zuwendung und Kreativität – ein Selbstläufer ist es nicht.

Die Camp-Verantwortlichen Lydia Gomis (Grigny), Marta Rave und Leon Hesse (beide Wettenberg), Genna Leggio (Sorgues), Clèment Caron (Grigny)
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