Christian Grebeldinger (2.v.l.) und Thorsten Pauli (2.v.r.) überreichen den Scheck an Dieter Mülich (3.v.r.), im Beisein von HTM-Mitarbeiter Moritz Kemper, Eberhard Seidel und Helena Krämer

(Foto: Volker Mattern)

(vm).Wertig sieht sie aus – die „Gartengarnitur rustikal”, so die offizielle Bezeichnung der Sitzbank mit Tisch. Aus Lärchenholz gefertigt hat das Möbelstück aber seinen Preis. Thorsten Pauli und Christian Grebeldinger von der Sparkasse Wetzlar war es die Fahrt zum HTM (Holz- und Technikmuseum) wert, denn dort wird das gute Stück seinen endgültigen Platz bekommen. Die beiden Sparkassenvertreter hatten einen Scheck in Höhe in 1.000 € im Gepäck, den sie an den Vorsitzenden des Holzerlebnishauses, Dieter Mülich überreichten. Mit dabei dessen Stellvertreter, Prof. Eberhard Seidel und die Betriebsleiterin, Helena Krämer. Sie freuten sich über die Zuwendung und würdigten dankend das Engagement des Geldinstitutes. Die Garnitur wird noch mit einer Lasur versehen und soll dann den Gästen des HTM im Außenbereich Platz bieten. Die Sparkasse Wetzlar ist neben vielen anderen Firmen und Institutionen aus Politik und Wirtschaft, Mitglied im Museumsbeirat. Selbstverständlich gab es für Thorsten Pauli und Christian Grebeldinger auch eine exklusive Führung.

„Fab Four” gastierte im KuKuK

(Foto: Volker Mattern)

(vm).Die „Fab Four” werden ohne Zweifel einen besonderen Platz in der Geschichte der Musik für immer innehaben. Ihre Lieder besser als sie selbst darzubieten, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Deswegen, wenn man sich daran wagt, Beatles-Lieder aufzuführen und beim Publikum trotzdem gut ankommen zu wollen, muss man sie anders vortragen. Genau dies ist bei dem Konzert „Die Beetles – die Beatles leicht brasilianisch” vor einigen Tagen im KuKuK hervorragend gelungen. Auf keinen Fall war es ein Auftritt einer Coverband. Zwei ausgesprochen sympatische und sehr talentierte Musiker, Dago Schelin (Gesang, Gitarre) und Moritz Weissinger am Schlagzeug verliehen den beliebte Liedern ein neues, originelles Gewand. Dago, ein gebürtiger Brasilianer mit deutschen Vorfahren, lebt seit mehreren Jahren in Deutschland und tritt immer wieder mit im Mittelhessen bekannten Musikern wie Moritz Weissinger und Peter Herrmann auf. Mit seiner samtigen Baritonstimme und nuanciertem Gitarrenspiel lieferte er einen höchst wohltuenden Klang. Das I-Tüpfelchen war das gefühlvolle Spielen von Moritz, der es vermag, stets die perfekten Klänge und Improvisationen mit seinem Schlagzeug zu erzeugen. Es war nicht nur ein reiner Hörgenuss, auch ihm dabei zuzuschauen, war eine Freude. Die kreative Chemie zwischen den beiden Künstler war immer deutlich zu spüren. Nicht nur das Publikum war vom Konzert der beiden Künstler begeistert und applaudierte für weitere Zugaben. Auch das KuKuK-Team teilte diese Begeisterung und spontan wurden die beiden Künstler wieder für das nächste Jahr in den KuKuK engagiert, dann für ein Konzert mit brasilianischer Musik.

Michael Quast ist wieder zu Gast auf Burg Gleiberg

(Foto: Privat)

(vm).Nach einer gut dreijährigen Pause ist Michael Quast von der Fliegenden Volksbühne Frankfurt wieder Gast des Gleiberg-Vereins. Nach seinen ausverkauften Auftritten mit Philipp Mosetter tritt er diesmal alleine auf. Mit seinem Programm, “Es will mer net in mein Kopp enei” wird der Künstler, Schauspieler und Regisseur am Sonntag, 27. April, um 17 Uhr im Rittersaal des Nassauer Baus zu hören und zu sehen sein. Michael Quast liest und spielt Gedichte und Geschichten des Frankfurter Mundartdichters und Satirikers Friedrich Stoltze und so hat man Stoltze noch nie gehört. Michael Quasts anerkannte Meisterschaft in der Erzeugung von Geräuschen, sein Geschick, völlig ohne Requisiten den Eindruck zu erwecken, sich in opulenten Kulissen zu bewegen, macht jedes Stück zu einer Augen- und Ohrenweide. In seiner Ein-Mann-Shows beschäftigt er sich mit dem deutschen Dichter und Schriftsteller sowie Journalisten und Verleger aus Frankfurt am Main auf ganz besondere Weise. Einlass ist ab 16 Uhr. Der Platz ist beschränkt. Es stehen bei freier Wahl 150 Sitzplätze zur Verfügung. 20 € kostet der Eintritt. Karten sind ab sofort nur über https://eintrittskarten.io/shop/gleiberg-verein zu erwerben oder über die Homepage www.burg-gleiberg.de. Unter Veranstaltungen ist dort ein Link zum Erwerb der Karten eingerichtet (Anzahl der Karten eingeben, Geld auf das hinterlegte Konto überweisen, die Karten werden per E-Mail dann zugestellt). Mit dem Besuch unterstützen die Gäste auch die Arbeit des Gleiberg-Verein, im steten Bemühen um den Erhalt und die Sicherung des bedeutsamen Bau- und Kulturdenkmals.

Sie gehören zum festen Stamm der Initiative „Stolpersteine” – Gerhard Schmidt, Dieter Bender und Jürgen Leib (v.l.)

(Foto: Volker Mattern)

(vm).Die Erinnerung wecken und wachhalten, Unrecht benennen und aufarbeiten und Menschen ein Gesicht geben, die durch die Naziherrschaft verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben, in den Selbstmord getrieben und vergessen wurden. In Wettenberg hat die Initiative „Stolpersteine” diesbezüglich viel bewegt. Diese Arbeitsgruppe gründete sich 2012, nachdem damals am 6. November, auf Einladung der Freireligiösen Gemeinde Krofdorf-Gleiberg, Gunter Demnig einen Vortrag hielt. Der Bildhauer und Künstler ist Initiator des Stolperstein-Projektes, dass als das weltweit größte dezentrale Mahnmal und Kunstobjekt gilt. 112.000 Stolpersteine finden sich inzwischen in 33 europäischen Länder. Davon wurden in den vergangenen 13 Jahren in den drei Wettenbergdörfer, Krofdorf-Gleiberg, Launsbach und Wißmar insgesamt 16 verlegt. Dieter Bender, Vorsteher der Freireligiösen Gemeinde Krofdorf-Gleiberg, ist der Kopf, Macher und Initiator der Initiative und leistete mit Abstand durch sein ungebrochenes Engagement, seinen steten inneren Antrieb und aus Überzeugung die Hauptarbeit bei den Recherchen. Im Laufe der Jahre unterlag der Teilnehmerkreis beträchtlichen Fluktuationen. Neben Dieter Bender sind von Anfang an mit dabei, Ute Bender, Ehrenbürgermeister Gerhard Schmidt und Dr. Jürgen Leib. Gemeinsam mit derzeit 15 weiteren Mitstreitern bereiten sie eine Veranstaltung vor, bei der am 30. März, 16 Uhr, die Initiative in der Mehrzweckhalle Krofdorf-Gleiberg, unter der Überschrift „Die Erinnerung lebt in uns”, eine Bilanz ihrer 12jährigen Arbeit ziehen möchte. Warum Bilanz: Wir sind inzwischen an einem Punkt angelangt, wo nach jetzigem Kenntnisstand weitere Forschungs- und Recherchearbeit keine neuen Fälle für Wettenberg mehr ans Licht bringen werden”, so Dieter Bender. Deutlich machen er, Gerhard Schmidt und Jürgen Leib aber gleichzeitig, dass die Veranstaltung nicht als Abschluss der Arbeit der Initiative zu werten ist. Deshalb habe man bewusst vor diesem Erkenntnishintergrund den Begriff „Bilanz” gewählt. Es sei nicht ausgeschlossen, dass auch in Zukunft – und wenn es nur Zufälle seien – an den Ergebnissen von jetzt angeknüpft werden kann. Dieter Bender bekräftigt über jeden Zweifel erhaben, das Thema nicht aus den Augen zu verlieren. Verständlich, denn dafür hat er viel Herzblut investiert. Das geschah durch Aktenstudium in Archiven in Aarolsen, Gießen, Hadamar, Koblenz, Marburg, Wetzlar, Wiesbaden und im Wettenberger Gemeindearchiv sowie unter Inanspruchnahme aller Möglichkeiten, die das Internet bietet. Auf dem Boden einer guten politischen Kultur in Wettenberg konnte die Initiative viel erreichen, herrscht Einigkeit in der Betrachtung. Es gab nie Kritik, im schlimmsten Fall Passivität, so die Erinnerung der Protagonisten. Ganz wichtig bei all der Arbeit war auch die Mitnahme und Beteiligung von Schülern der GGL (Gesamtschule Gleiberger Land). Nach Möglichkeit nahmen sie an der Verlegung von Stolpersteinen statt. Im März 2017 fand eine Klassenfahrt nach Stadtallendorf zur dortigen Gedenkstätte für Zwangsarbeiter statt, was als Start für das Schulprojekt „Jugendliche Zwangsarbeiter in Wettenberg” galt. Vergangenes Jahr beschäftigte sich der Wahlpflichtkurs „Geschichte” mit dem Stolperstein-Thema und besuchte die Gedenkstätte Hadamar. Innerhalb der Initiative „Stolpersteine” bildeten sich die Arbeitsgruppe „Politisch Verfolgte” und auch das Thema „Zwangsarbeit” wurde gefasst und beleuchtet. Während der Veranstaltung am 30. März soll nun in kurzen Redebeiträgen und einer begleitenden Ausstellung auf die verschiedenen Opfergruppen der Nazidiktatur eingegangen werden. Begleitet wird der Programmablauf durch musikalische Beiträge.

Störungen beeinträchtigen den Lebensraum des Rotwildes im Krofdorfer Forst

(Symbolfoto)

(vm).Im Rahmen der Vortragsreihe „Der Krofdorfer Forst und seine faszinierende Tierwelt” referierte Prof. Dr. Gerald Reiner vom Arbeitskreis Wildbiologie der Justus-Liebig-Universität Gießen am 12. Februar über den Zustand der Rotwildpopulation im Krofdorfer Forst. Er wies darauf hin, dass es sich bei unserem größten noch wildlebenden Säugetier um eine wandernde Tierart handelt, die heute durch Zersiedelung, Infrastruktur und politische Vorgaben ganzjährig in ihr ehemaliges kleines Sommereinstandsgebiet zurückgedrängt wird. Hier konkurrieren die Tiere mit dem Menschen, der mit dem Mountainbike, dem stöbernden Hund oder zum Geocaching querfeldein in den Einständen des Rotwildes unterwegs ist. Die daraus resultierenden Störungen hindern das Rotwild daran, seine Äsungsflächen außerhalb des Waldes aufzusuchen. Es bleibt in der Dickung und stillt dort seinen Hunger u.a. mit Baumrinde. Die daraus resultierenden Schäden im Wirtschaftswald führen zu einer Intensivierung der Bejagung und damit zu weiteren Störungen – ein Teufelskreis. Besonders bedenklich ist, dass aufgrund politischer Vorgaben die notwendigen Geschlechterverhältnisse, Alters- und Sozialstrukturen kaum noch berücksichtigt werden. So folgt auch der Krofdorfer Forst dem hessenweiten Trend, beim Abschuss weibliches Wild durch immer mehr junge Hirsche zu ersetzen. Die Folge sind steigende Bestände, mehr Schäden und ein drastischer Rückgang der genetischen Vielfalt. Dabei, so Reiner, zeigten die Statistiken eindeutig, dass die Waldschäden durch Rotwild nur zu einem geringen Teil auf die tatsächlich vorhandene Rotwilddichte zurückzuführen seien, sondern in erster Linie auf die immer stärkere Beunruhigung des immer kleiner werdenden Lebensraumes der Tiere durch Baumaßnahmen auch in den Randgebieten. Gravierend wirkt sich auch die Isolation der Rotwildpopulation im Krofdorfer Forst aus. Was andernorts durch Zersiedelung und Verkehrsinfrastruktur teilweise unvermeidlich ist, übernimmt in den naturnahen nördlichen Randgebieten mit gleicher Effizienz die Jagd im rotwildfreien Gebiet. Insgesamt bleibt ein rapider Verlust an genetischer Vielfalt durch Isolation und Einschränkung der an der Brunft teilnehmenden älteren Hirsche. Die Daten liegen vor: Nirgendwo in Hessen ist die genetische Vielfalt so gering und die Isolation so hoch wie hier. Der Inzuchtgrad steigt und führt zu ersten Inzuchtdepressionen in Form von Missbildungen. Wertvolle Genvarianten, die Reiner mit den Bits eines Schraubenziehers vergleicht, gehen verloren. Bringt der Klimawandel neue Schrauben ins Spiel, fehlt der passende Bit und die Anpassung scheitert. Gemessen am international anerkannten Standard ist die Population nicht mehr in der Lage, kurzfristige Inzuchtdepressionen zu bewältigen, geschweige denn sich langfristig anzupassen. Dabei stellt der Krofdorfer Forst einen existenziellen Trittstein für den genetischen Austausch im gesamten hessischen Lebensraumverbund dar. Nicht nur für das Rotwild, sondern auch für Wildkatze, Fledermäuse und viele andere Arten. Bei der Art und Weise, wie wir unsere Naturlandschaften anthropogen übernutzen, müssen wir uns dringend fragen, wo die letzten Refugien für die Natur wie der Krofdorfer Forst bleiben. Die FFH-Aktivitäten von Hessen Forst machen deutlich, so Reiner, dass der Krofdorfer Forst mehr ist als ein Wirtschaftswald. Er ist Wildkatze, Schwarzstorch, Fledermaus, Wildpflanze, Baum und Rothirsch. Eine Insel der Artenvielfalt, die dringend unser aller Schutz bedarf. Erfreulicherweise hat die Politik die Problematik mittlerweile erkannt und am 20.02.2025 eine neue “Schalenwildrichtlinie” erlassen, die auch die genetische Situation des Wildes berücksichtigt, die Umsetzung der wichtigsten geforderten Hege- und Bejagungsstrategien und insbesondere die Einrichtung von Wanderkorridoren vorsieht.

Matthias Trinter (3.v.l.) mit Harald Voll, Christian Zehring Ralf Jäckel, Harald Dersch und Klaus Schwarz (v.l.)

(Foto: Volker Mattern)

(vm).Dort, wo vor 47 Jahren alles seinen Anfang nahm, da sollte es auch enden – am alten, 1912 erbauten, Forsthaus Krofdorf, in der oberen Hauptstraße. Ein wenig wehmütig ging es da kürzlich zu und auch und insbesondere die Hauptperson des Tages war sichtlich bewegt: „Der Bub vom Fohnbachtal geht“, so könnte doch die Überschrift lauten, wie er etwas nachdenklich meinte. Dieser Bub, Matthias Trinter, ist zudem auch ein waschechter Krofdorfer Bub, der dort am 10.Juli.1961 das Licht der Welt erblickte, aufwuchs, zur Schule ging, die er 1977 mit dem Hauptschulabschluss beendete. Danach begann seine Laufbahn im Staatswald Krofdorf, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Hessens. Viele Vorgesetzte hat er kommen und gehen sehen. Zunächst 1977 als Forstgehilfe und ein Jahr später die Ausbildung zum Forstwirt beim Forstamt Lahn, unter Forstdirektor Kurt Hild. Erstes Lehrlingsgehalt damals, knapp über 400 Deutsche Mark. Matthias Trinter wurde dem Revier Krofdorf zugeteilt. Karl Klatt war der Revierförster und unter seiner Aufsicht und Führung folgten die ersten Schritte des „Frischlings“ als Waldarbeiter, begleitet außerdem von Haumeister, Hans Leicht. Dessen Sohn, Hans-Joachim Leicht, folgte als Revierleiter auf Karl Klatt und war somit der 2. Förster, dem Matthias Trinter unterstellt war. Es kamen noch Klaus Ohsan, Udo Steiger und zuletzt der nun im Amt als Revierförster amtierende, Yannik Necker. Namen, an die der Leiter des Forstamtes Wettenberg, Forstdirektor Christian Zehring, in seiner Laudatio für den frisch gebackenen Ruheständler erinnerte. Neben vielen weiteren Freunden, Weggefährten, Kollegen und Vorgesetzten waren auch zugegen der Regionalleiter beim Landesbetrieb HessenForst, leitender Forstdirektor, Harald Dersch und mit Forstdirektor a. D., Klaus Schwarz, der ehemaligen Leiter des Forstamtes Gießen, zu Zeiten, als Matthias Trinter nach bestandener Abschlussprüfung 1981 seine Anstellung als Forstwirt fand. „Hier haben sie sich offensichtlich sehr gut geführt, denn bereits 1986 wurden sie mit 25 Jahren zum Forstwirtschaftsmeister-Lehrgang zugelassen“, erinnert Christian Zehring. Der Absolvent bestand und wurde folgerichtig zum Meister bestellt. Seit 1988 bildete er zahlreiche Lehrlinge aus, zuletzt gemeinsam mit Meisterkollegen, Jörg Wagner, dem er besonders dankte für eine schöne, gemeinsame Zeit. 1997 erfolgte die Versetzung zum Forstamt Wettenberg, dass zunächst von Forstdirektor Harald Voll, danach von Forstdirektor Ralf Jäkel geleitet wurde – beide Ruheständler waren ebenfalls gerne und in Verbundenheit und Wertschätzung gegenüber dem scheidenden Forstbetriebsmeister von HessenForst zur Abschiedsfeier gekommen. Ehrlich und authentisch, zuverlässig und engagiert, so wurde der „Bub vom Fohnbachtal“ beschrieben. „Man konnte sie ruhig arbeiten lassen“, habe es immer geheißen, so sein letzter Chef und dieses Vertrauen hat sich Matthias Trinter über all die Jahre verdient. „Geht nicht, gabs nicht“ und dazu gehörte auch, wenn nötig mal privates Werkzeug für die Arbeit im Wald zur Verfügung zu stellen. Wenn nötig, bekam auch mal ein Auszubildender die Ecken und Kanten seines Ausbilders lautstark zu spüren, wenn der sich vielleicht etwas ungeschickt angestellt hatte. Der Submissionsplatz „Trinter Eck“ an der Waldhausstraße wurde in den letzten Jahren der Lieblingsplatz von Matthias Trinter und dort soll auch der Baum des Jahres 2024, die Elsbeere ihren Platz finden, die er als Geschenk bekam. Zudem gabs ein T-Shirt mit der Aufschrift, „Auch eine Legende geht mal in Rente“. „Ich habe die Zeit im Wald mit allen Höhen und Tiefen durchlebt und vom ersten bis zum letzten Arbeitstag keinen davon bereut“, sagte Matthias Trinter, dem auch Anja Beyer vom Personalrat gratulierte und dankte. Mit der Überreichung der offiziellen Entlassungsurkunde durch Christian Zehring und dessen Hoffnung, dass er weiterhin das hervorragende Catering bei den Drückjagden organisiere, endete der offizielle Teil und es ging gesellig und gemütlich weiter. Matthias Trinter wurde von den Traktorfreunden Krofdorf-Gleiberg, denen er angehört, bei der Bewirtung der Gäste unterstützt.

Im Zeichen der Burg – der Machtwechsel im Rathaus

(Foto: Volker Mattern)

(vm).Gegen diese Übermacht hatte er keine Chance und so blieb Wettenbergs Bürgermeister Marc Nees am Faschingsdienstag nur die Kapitulation. Auch seine Vasallen aus dem Rathaus hatten ihn verlassen und einsam und allein stand er vor dem Haupteingang. „Fachkräftemangel, das muss m’r leider saache, kenne alle dieser Taache“, so sei Vortrag. Ganz anders bei der der KFF (Krofdorf-Gleiberger Fassenachtsfreunde), die mit ihrem Großaufgebot gekommen war: Der Elferrat mit Patrick Leibold-Meid an der Spitze, Prinzenpaar Paul II und ihre Lieblichkeit, Sina I an seiner Seite samt Hofstaat, Knorzel-, Prinzen- und Elferratsgarde. Sie forderten lautstark den Rathausschlüssel zu übergeben, um die närrische Macht an sich zu reisen. Die Befürchtung des Bürgermeisters, bei diesem Gelage im schlimmsten Falle das Leben zu verlieren, trat Gott sei Dank nicht ein. Ein großer Spaß mit langer Tradition war es wieder – die Stürmung der Schaltzentrale der Macht in Wettenberg und Marc Nees hatte sich mit ein paar närrischen Reimen gut gewappnet. „Gemeinsam werden wir d’rum ringe, wie ein Frieden kann gelinge – noch eine Bitte, seid so fair, weil’s mir wirklich wichtig wär’: Tut’s Rathaus net gleich mit abreise, denn ohne Büros wär’s echt…schade“. Da merkte man, dass ihm die Bütt nicht fremd ist und er noch nichts verlernt hat.

Christoph Werner, Jens Kirch, Mirco Strutz, Marc Nees und Ralf Volgmann (v.l.) bei der Verleihung des Jugendförderpreis der Gemeinde Wettenberg

(Foto: Volker Mattern)

(vm).Mit 1.000 € dotiert ist der Jugendförderpreis 2023 der Gemeinde Wettenberg, der vor wenigen Tagen an den Amateurtheaterverein Wettenberger Sammelsurium e.V. – und hier speziell an den Jugendvorstand des Vereins – verliehen wurde. Damit wurde das außergewöhnliche Engagement des Vereins, um die Förderung des Nachwuchses, gewürdigt. Die Gemeinde unterstütze all jene Vereine, die sich im Besonderen um die Kinder- und Jugendarbeit verdient machten, sagte Bürgermeister, Marc Nees, im Beisein von Beigeordnetem, Ralf Volgmann, zuständig für das Ressort Kindergärten, Kinder- und Jugendbüro und den Bereich „Älter werden in Wettenberg“ sowie Jugendpfleger Christoph Werner. Das Wettenberger Sammelsurium war der erste Verein, der in Form eines Jugendvorstandes als institutionelle und nahezu autarke Einrichtung die Nachwuchsarbeit auf eigene Füße stellte. Nahezu unabhängig in ihren Entscheidungen agierend, werden hier junge Menschen in besonders Weise in die Pflicht und Verantwortung genommen und dies bereits seit 25 Jahren. Damit verbunden sei auch ein Lernprozess, der soziale Kompetenz fördere und die Scheu davor nehme, sich vielleicht später im Hauptvorstand durch die Übernahme von Ämtern in das Vereinsleben einzubringen, sagten Jens Kirch, Vorsitzender des Amateurtheatervereins und Mirco Strutz, sein Ponton im Jugendvorstand. Der Jugendvorstand, der sich auch eine eigene Satzung gegeben hat, sei beispielhaft durchstrukturiert und garantiere damit ein hohes Maß an Verlässlichkeit, würdigte der Jugendpfleger die Arbeit. Dass das Konzept aufgeht, ist längst in vielfältiger Weise unter Beweis gestellt worden. Beispielhaft hierfür die eigenen Stücke, wie zuletzt 2023 die „Bremer Stadtmusikanten“, die Einbringung in den Märchentag als Teil des Wißmarer Krämermarktes, die Organisation der Nachwuchsarbeit des Vereins im Gesamten und dass sich Kümmern um das Wohl der Kinder und Jugendliche. Effektives Arbeit im Jugendvorstand ist trotzt seiner Größe gewährleistet. 13 Mitglieder umfasst er und damit mehr als der Vorstand des Hauptvereins. In dieser Arbeit sind nämlich viele Funktionen abgebildet und Kinder und Jugendliche übernehmen Verantwortung in den unterschiedlichsten Ressorts, die einen Theaterverein ausmachen.

„Die Bremer Stadtmusikanten“ wurde 2023 gespielt vom Jugendvorstand.

(Foto: Volker Mattern)

Walter „Maffie“ Marfilius, unlängst bei der Nachmittagssitzung, willkommen geheißen auch vom Krofdorf-Gleiberger Prinzenpaar und der Hofdame

(Foto: Volker Mattern)

(vm).Vor wenigen Tagen wurde er 95 – , er, den sie alle „Maffie“ nennen: Walter Marfilius. Voller Lebensfreude, bei immer noch bester geistiger Frische, feiert er sein Wiegenfest mit zahlreichen Gästen im Restaurant „Lava“. Er ist bekannt wie der „bunte Hund“, Hessens dienstältester, Fassenachter, wie er behauptet, auch wenn es nicht belegt ist, aber kaum Zweifel daran bestehen dürften. Er, dem der närrische Frohsinn in die Wege gelegt wurde, dichtet gern und hat sich auch schon seinen Reim darauf gemacht, wie es sein wird, wenn er einst die Himmelpforte durchschreitet und er dort in der Ewigkeit auch Botschafter närrischen Frohsinns sein will: „Im Himmelbuch steht dann geschrieben, der „Maffie“ schwebt auf Wolke Sieben. Im Arm ein Engelche was mit ihm lacht, so feire ich im Himmel mit Euch Fassenacht“. Doch soweit ist es noch nicht. Ein schelmisches Lächeln huscht über sein Gesicht und seine Gedanken bewegen sich wieder in irdischen Sphären: “Soll ein Rentner guud gedaije, muss er mittags zwaa Stunn laije“. Das beherzigt Walter Marfilius, der seit 35 Jahren den (Un)Ruhestand genießt. Seine Frau Inge wirft mit einem Lächeln ein, dass aus den zwei Stunden Mittagsschläfchen gern auch mal drei werden. Er widerspricht nicht. Das darf man mit Fug und Recht sagen: Die Fassenacht hat den „Maffie“, die Spannkraft verliehen, die ihn jung hielt. Unnachahmlich die Mischform aus „Krofdicher Platt“ und „Määnzer Dialekt“. Es ist kein Faschingsscherz: In Hechtsheim erblickte der „Maffie“ am Rosenmontag anno 1929 das Licht der Welt, genoss als Bub und Heranwachsender bereits den karnevalistischen Frohsinn seiner alten Heimat und lernte so schon ein stückweit auch die Leichtigkeit des Seins kennen; hilfreich, um über Schicksalsschläge, die das Leben manchmal bereithält und auch ihn nicht verschonten, besser hinwegzukommen. Die Liebe verschlug ihn 1956 ins Gleiberger Land. Über jeden Zweifel erhaben war dies auch ein Glücksfall für das hiesige Vereinsleben und mit der damals bereits vorhandenen Saalfassenacht, von den Heimatvertriebenen kurz nach dem Krieg zu einer festen Einrichtung gemacht, fand er gut vorbereiteten Boden. Als sich später noch der Gesangverein und der TSV anschickten, ein Narrenschiff in See stechen zu lassen, war Walter Marfilius ganz vorn mit dabei. Die Veranstaltungen verschmolzen nach „Määnzer“ Vorbild und mit dem „Maffie“ als Steuermann, pardon, „Elferratspräsi“ wurde Krofdorf-Gleiberg schnell zur heimischen Karnevalshochburg. Einem mit einem solchen Elan, der freilich heute, dem Alter geschuldet, nur noch genießt, war es nie zu viel: Vereinsmeier im besten Sinne: In den 60er übernahm er den Vorsitz beim Turn- und Sportverein, war außerdem Gründungsmitglied und 11 Jahre Vorsitzender des Tennisclubs Krofdorf-Gleiberg, gab über ein Jahrzehnt auch den Elferratspräsidenten bei den „Lauschbächer Eiskaale“ und war fast vier Jahrzehnte Vize-Obmann des Vereinskartells in Krofdorf-Gleiberg. Er ist des weiteren Mitglied in der Feuerwehr und dem Gleibergverein. Er dachte und lenkte, als vor gut 35 Jahren die Krofdorf-Gleiberger Fastnachtsfreunde (KFF) aus der Taufe gehoben wurden und das närrische Treiben eine andere Struktur mit neuer Ausrichtung erhielt. Vor allem aber initiierte und ebnete er mit der „Knorzelgarde“ – seinem Kind – dem närrischen Nachwuchs den Weg. Ehrenpräsident und Ehrenvorsitzender ist er bei den KFF schon lange und überdies mit Auszeichnungen und Orden überhäuft. So auch vor 35 Jahren, als ihm die Gemeinde Wettenberg die Silberne Ehrennadel verlieh. Zudem ist er Träger des Großen Verdienstordens der IG Mittelhessischer Karneval. 1995 trat das Geburtstagskind etwas kürzer. Gerne erinnert er sich daran, als er mit 85 Jahren aus einer Not heraus noch einmal gerufen wurde und wieder den Elferratspräsidenten gab. Von Null auf 100 war er wieder da, der „Maffie“ und erntete von den Jungen Lob und Anerkennung, ob seiner hervorragenden Sitzungsleitung. Das sei wie Fahrradfahren, was man nie verlerne, scherzt er. So wie das Akkordeon- und Keyboardspielen, dem der Senioren zuhause noch gerne frönt. Als Fachmann für Orientteppiche hat der dreifache Familienvater, fünffache Opa und vierfache Uropa, den Globus bereist, doch seine Heimat ist Krofdorf-Gleiberg und seine Geistige ohnehin die Fassenacht. Er lobt die Familien- und Seniorensitzungen, nachmittags in der Mehrzweckhalle, wo er vor 14 Tagen selbstverständlich ein gern gesehener Gast war. Der „Maffie“, den man eine „Marke“ nannte, eine „Sondermarke“ und als „Markenzeichen“ bezeichnet, hat er ein großes Herz und seine Saat, die er insbesondere mit der Gründung der KFF einbrachte, trägt Früchte, bis in die jüngste Zeit: Beweis, wie schon erwähnt: „Die Knorzelche“ wie er sie liebevoll nennt, die Jüngsten und in der laufenden Kampagne sind es wieder deutlich mehr als 30 Kinder, bei deren Anblick in ihren rot-weißen Kostümchen und den Tanzeinlagen, der Altersjubilar seine Rührung nicht verbergen kann und will. „Wann ien Kroffdich die Knorzel werre daaze un d‘ Maffie off d‘ Bühn‘ stitt“ – kreiert vor vielen Jahren, gespielt von der GOW (Gruppe ohne Weibsleut) und gesungen auch jüngst wieder von Bandmitglied, „Schorsch“ (Hans-Georg Gerlach). Herzlichen Glückwunsch „Maffie“ und ein dreifach donnerndes „Krofdorf-Gleiberg Helau“.

(vm)“Einmal im Jahr solltest Du einen Ort besuchen, an dem Du noch nie warst“, empfiehlt der Dalai Lama. In Rumänen, waren sie noch nie – „Vocal Pur“ von der Sängervereinigung „Germania-Eintracht Wißmar“, „and friends“. Die renommierte und in der Region weithin bestens bekannte Chordirektorin, Gesangspädagogin und Opernsängerin, Gabriela Tasnadi, feiert in diesem Jahr ihr 40jähriges Bühnenjubiläum. Dies soll Anlass sein, mit ihrem Wettenberger Chor „Vocal Pur“ und weiteren Freunden, Mitgliedern aus ihren anderen Chören, auf einer für vom 28. Juli bis 24. August 2024 geplanten Flugreise den Teilnehmern ihre rumänische Heimat vorzustellen und dort auch zu konzertieren. Die Verantwortlichen der Sängervereinigug Wißmar und „Vocal Pur“ weißen darauf hin, dass auch Nichtvereinsmitglieder an der Reise teilnehmen können und keine Verpflichtung besteht, die Konzerte mitzusingen. Die Inklusivleistungen bei einem Preis von 1360.- € pro Person (Einzelzimmerzuschlag 250.-€) beinhalten unter anderem: Den Flughafentransfer Gießen-Frankfurt-Gießen, Flüge von Frankfurt nach Cluj und zurück mit Lufthansa, sieben Übernachtungen in 4-Sterne-Hotels (Landeskategorie) im Doppelzimmer mit Bad oder Dusche/WC, sieben mal Frühstücksbuffet, fünf mal Abendessen in den Hotels wie im Programm ausgewiesen, einmal Abendessen bei einer Bauernfamilie in Sibiel, einmal Abendessen in Cheile Gradistei, Rundreise im klimatisierten Bus, qualifizierte örtliche deutschsprachige Reiseleitung während der Rundreise und ein vielfältiges, sehr abwechslungsreiches Besichtigungsprogramm. Der detaillierte Ablauf kann auf Wunsch gerne übermittelt werden. Im Vorfeld zu dieser Reise findet am 14. Juli 2024 um 16 Uhr in der Petruskirche in Gießen ein Benefizkonzert statt. Die dort eingehenden Spenden werden einem noch zu bestimmenden gemeinnützigen Zweck in Rumänien zugeführt. Bei Interesse. Kontakt unter vocalpur.de.

Gabriela Tasnadi

(Foto: Volker Mattern)

Tim Mattern nahm Gäste im KuKuK mit nach Spitzbergen

(Foto: Volker Mattern)

(vm).

“Wenn einer eine Reise tut…“, dann kann er was erleben und wenn es eine besondere ist, sind all jene dankbar, an diesem Erlebnis teilhaben zu dürfen, die wahrscheinlich nie, oder nicht so bald – wie im vorliegenden Fall – nach Spitzbergen kommen. Dr. Tim Mattern war dort und bereit, mit Fotos und einigen kleineren Filmsequenzen, knapp 100 Gäste teilhaben zu lassen an dem, was er im Sommer vergangenen Jahres erleben durfte. In der Kunsthalle des KuKuK (Kunst- und Kulturkreises Wettenberg), nahm er sein begeistertes Publikum mit auf diesen Trip bleibender, unvergesslicher Eindrücke. “Mit dem Walroß auf Augenhöhe“ lautete der Titel seines Vortrags. Schon lange sei es sein Wunsch gewesen, dieses faszinierende Inselarchipel im hohen Norden, zwischen Norwegen und dem Nordpol kennen zu lernen. Tim Mattern ist ein naturbegeistertes Mitglied im NABU Wettenberg und bekennender Umwelt- und Naturschützer. Mit dem NABU pflegt der KuKuK gerne und häufig eine fruchtbare Zusammenarbeit. Der Vortrag von Tim Mattern war der Auftakt zahlreicher Veranstaltungen im Jahresprogramm 2024 des KuKuK. Vorsitzende, Barbara Yeo-Emde, dankte dem Naturberichterstatter für seine Bereitschaft zu diesem Vortrag. Auch wenn nicht alle Aufnahmen von scharfer Brillianz waren – worauf Tim Mattern immer wieder mal hinwies, so lebte der Vortrag nicht zuletzt auch von der ebenso eloquenten, wie humorvollen Erzählweise des Vortragenden, der mit Witz und unzweifelhaften Sach- und Fachverstand den Gästen einiges Wissenswerte über die Tier- und Pflanzenwelt von Svalbard, wie Spitzbergen auch genannt wird, vermitteln konnte. Da ging es los, mit dem „gelben Punkt“, der auf der großen Panoramaaufnahme in weiter Ferne kaum zu erkennen war und der damit verbundenen Frage, warum dieser „gelbe Punkt“ gefährlich ist. Es handelte sich nämlich um einen Eisbären und diesen Raubtieren ist es egal, womit sie ihren Appetit stillen. Aber zu einer unmittelbaren Begegnung kam es Gott sei dank nicht und es blieb beim Spurenlesen. Die „Rembrandt van Rijn“ war über 10 Tage und 800 Seemeilen lang die schwimmende Heimat von Tim Mattern und etwa 30 weiteren Mitreisenden, die aus zwei großen Interessenslagern bestand: Den passionierten Fotografen mit ambitionierter Ausrüstung und den rein an der Tier und Pflanzenwelt der unberührten, arktischen Wildnis Interessierten, zu denen auch Tim Mattern gehörte. Die Tour war über eine Reederei gebucht, aber es gab so gut wie keinen Luxus auf dem Dreimaster mit seiner zehnköpfigen Besatzung und den beiden Guides, also keine Touristenkreuzfahrt im klassischen Sinne. Je nach Witterung und Eisbeschaffenheit fanden jeden Tag Landexkursionen statt. Durch die beiden Schlauchboote waren diese Landgänge möglich und ermöglichten, Landschaften von atemberaubender Schönheit zu sehen, etwas über Geschichte und Geografie zu erfahren und vor allem der arktische Tier- und Vogelwelt sowie der Vegetation nahe zu kommen, in diesem von Norwegen verwalteten, aber internationalem Gebiet. Von allem hatte Tim Mattern ein wenig „mitgebracht“ und davon am meisten etwas von den gefiederten Bewohnern auf Spitzbergen, über die er ausführlich und gerne berichtete. Die Schneeammer war seine erste Vogelbeobachtung und beim Landgang das Alpenschneehuhn. Die Küstenseeschwalbe, die im Norden brütet und im Süden überwintert, ließ sich blicken, ebenso Weißwangengänse, Eismöwen und mit den amselgroßen Krabbentauchern die häufigsten Seevogelart weltweit. Dickschnabellummen, Prachteiterenten und Papageientaucher gesellten sich zu den Beobachtungsobjekten. Die Gäste erfuhren, warum große Seevogelkolonien wichtig für das Ökosystem sind, denn wo sich die Tiere Aufhalten, wird der Pflanzenwuchs gefördert, wovon Rentiere und Gänse profitieren. Der Regenbrachvogel war auch zu entdecken. Er habe in dieser Region eigentlich nichts verloren, doch seine Anwesenheit sei ein untrügliches Zeichen für den Klimawandel, so Tim Mattern. Der Vortrag hätte seine Titel nicht verdient gehabt, wenn es eines schönen Tages bei einer Landexpedition nicht doch noch zu einer Begegnung mit den massigen Tieren gekommen wäre. Eine Kolonie von bis zu 80 Walrößer wurde gesichtet. Wenn man weiß, dass diese Tiere schlecht sehen, aber gut hören, weckt man ihre Neugierde durch plätschern im Wasser und sie kommen tatsächlich auf die künstlich erzeugte Geräuschquelle zu. Jetzt musste man nur noch, mit gebührendem Abstand, ehrfurchtsvoll in die Knie gehen, um „Mit dem Walroß auf Augenhöhe“ zu sein. Zwergwale, Polarfüchse, Rentiere und Robben komplettierten die Sammlung an tierischen Eindrücken in der Mitternachtssonne, im arktischen Frühling bei Temperaturen zwischen zwei Grad Minus und acht Grad Plus.

Die Jugendgarde der KFF – hoffnungsvoller Tanznachwuchs erfreute die Gäste

(Foto: Volker Mattern)

(vm).Tänze, Büttenreden, Zwiegespräche und Akrobatik – so gestaltete sich der abwechslungsreiche Mixed der Nachmittagssitzung der KFF (Krofdorf-Gleiberger Fastnachtsfreunde). Für das närrische Publikum ein Augen- und Ohrenschmaus, der es über fast fünf Stunden an nichts fehlen ließ. Zahlreiche Ehrengäste konnte der neue Elferratspräsident, Patrick Leibold-Meid in der Narrhalla der Mehrzweckhalle willkommen heißen. Unter ihnen Wettenbergs Bürgermeister Marc Nees und mit Walter „Maffie“ Marfilius ein Urgestein der Krofdorf-Gleiberger Fassenacht. In wenigen Tagen wird der Senior 95 Jahre jung. Leider inzwischen an den Rollstuhl gefesselt, hatte er sich den Besuch der Faschingssitzung, wie all die Jahre zuvor, nicht nehmen lassen. Als Gero Hofmann, Hans-Georg Gerlach und Peter Halm das bekannte Lied „Wenn in Kroffdich die Knorzel tanze“ spielten und sangen, gab es nicht nur bei „Maffie“ Tränen der Rührung. Ein für alle berührender Moment, als auch Prinzessin Sina I und Prinz Paul II, das Krofdorf-Gleiberger Prinzenpaar, von der Bühne eilte und dem altgedienten Fassenachter an seinem Platz die Ehre erwies. Gegrüßt wurde er auch vom Vizepräsidenten der IG mittelrheinischer Karneval Mainz und Vorsitzender des Bezirks VII, Markus Braun, der bereits zum 2. Mal innerhalb einer Woche den KFF einen Besuch abstattet und wieder ging es um Ehrungen, langjähriger und besonders verdienter Aktiver des lokalen Frohsinns.

Markus Braun ehrt Anja Reeh, Annette Schmandt, Gundi Grygar, Hans-Georg Gerlach und Philipp Nickel (v.l.)

(Foto: Volker Mattern)

Verdienstorden verlieh Markus Braun an Annette Schmandt und  Anja Reeh für ihr über 20jähriges Engagement im Zusammenhang mit der Knorzelgarde. Philipp Nickel stand ebenfalls zur Ehrung. Er war nicht nur 10 Jahre lang Sitzungspräsident, sondern ist auch bekannt für seine versierte politischen Büttenreden, was ein besonderes Anliegen von Markus Braun ist, der sich wünscht, dass diese Kunst wieder viel öfters in den Sitzung landauf und landab zu hören sein müsse. Nicht zuletzt Hans-Georg Gerlach und Gundi Grygar zwei langgediente Altvordere, was den Bereich der musikalischen Unterhaltung betrifft. Er, Mitglied bei der GOW (Gruppe ohne Weibsleu) und sie, von den Harmonika-Junioren kommend – beide Gruppen sind fester Programmbestandteil – singen am Schluss einer jeder Faschingssitzung die Krofdorfer Fastnachtshymne, „Maij Voadder hodd gesaad, un maij Modder hodd gesaad“. So auch wieder bei der Nachmittagssitzung, der auch das Gießener Prinzenpaar einen Besuch abstattete.

Die restaurierte Fachwerkwand bildet einen Hingucker im Gesamtensemble der Wand des Nassauer Baues.

(Foto: Volker Mattern)

(vm).Es sind oftmals die Zufälle, die zu Überraschungen führen und diese sich zu einer kleinen Sensation entpuppen, die wiederum zu bleibenden Veränderungen führt. Wer  durch den Torbogen auf den Burghof kommt und seinen Blick nach rechts lenkt, dem wird fast automatisch die Fachwerkwand des Nassauer Baus ins Auge fallen. Sie ist ein echter Hingucker. Im bauhistorisch-restauratorischen Untersuchungsbericht wird die Begeisterung spürbar. Da schreibt der Diplomrestaurator Hanno Born: „Wäre die Betitelung eines Sensationsfundus nicht medial so überstrapaziert, würde diese auf einen Fund im Februar 2023 auf der Burg Gleiberg in jedem Fall zutreffen.“ Eigentlich sollte Anfang des vergangenen Jahres nur die marode Verschieferung erneuert werden. Dabei kam Fachwerk zum Vorschein, der Vorstand des Gleiberg-Verein eilte schnell zur Baustelle und in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege reifte ohne langes Zögern der Entschluss, dass hier mehr zu tun sei, als ursprünglich geplant. Die zum Vorschein gekommene, schmucke Eichenholz-Fachwerkwand, mit ihrem aufwändig gestalteten Zierfachwerk, wurde vor ca. 370 Jahren errichtet. Fragen nach der Herkunft und Wertigkeit des Schnitzwerks lösten die Beauftragung einer Begutachtung durch Matthias Kornitzky, vom freien Institut für Bauforschung und Dokumentation e.V. Marburg, aus, dem die inzwischen abgeschlossenen Restaurierungsarbeiten durch Hanno Born folgten. Der schreibt in seinem Abschlussbericht weiter, „Die Auszierung umfasst dekorative Elemente, die zumeist in mehrfach wiederkehrender Form eingesetzt wurden und sich der Stilistik der Renaissance und des Barock zuordnen lassen.” Unter anderem handelt es sich hierbei um Tulpen nachempfundene Kopfbänder, wie sie für oberhessisches Fachwerk durchaus typisch sind. Hingegen so gut wie nicht bekannt in der Region die Fächerrosetten und der Flechtkranz zur Hervorhebung der Fensterachsen.

Kunstvolle Schnitzereien wieder sichtbar gemacht.

(Foto: Volker Mattern)

Dr. Jürgen Leib, Schriftführer im Vorstand des Gleiberg-Verein, profunder Kenner der Burggeschichte, zudem Burgführer, stellt fest, dass die Analyse von Holzproben, die den Balken entnommen wurden sowie die Auswertung von Archivalien, einerseits die schon bekannten Fakten zur Baugeschichte der Unterburg bestätigten, andererseits aber auch neue Details durch die Fachwerkfreilegung und die Restauration, hinzukamen. Die Unterburg wurde im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts errichtet. Im Zusammenhang mit der Zerstörung der Oberburg durch Kanonenbeschuss im Jahre 1646 wurde sie, bis auf die steinernen Grundmauern, zerstört. In der ersten Hälfte der 1650er Jahre erfolgte ihr Wiederaufbau. Die Wand zeigt sich jetzt ihren Betrachtern in ihrem Urzustand. Dieser wies keine Verkleidung auf und das gesamte Fachwerk, einschließlich der kunstvollen Schnitzereien, waren weder gestrichen noch farblich angelegt. Später erst erfolgte, wie auch bei den übrigen Fassaden der Unterburg, ein mehrfacher Verputz, die Lattung, die Verschalung mit Brettern und vermutlich gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Verkleidung durch Schiefer. Die beiden gekrümmten, großen Balken lassen auf Holzmangel beim Wiederaufbau der Unterburg schließen, so dass auch nicht grade gewachsene Bäume verwendet werden mussten. Abgesehen von dem modernen, rechten Fenster, waren einst vier Fenster geplant und zwar zwei links und eines rechts des einzigen, zunächst eingebauten, dann verschlossenen Fensters. Dieses ist durch das Flechtwerk mit Strohlehmbewurf noch gut erkennbar. Bauleiter beim Wiederaufbau der Unterburg, so Jürgen Leib, war der aus Gießen stammende und in Herborn wohnende, Christoph Stroh. Durch ihn dürften Stilelemente von Schmuckhölzern Herborner Fachwerkhäuser, wie sie aus dem 17. Jahrhundert dort bekannt waren, ihren Weg auch nach Gleiberg gefunden haben, wird aus den Expertenkreisen vermutet. Auffallend, dass sie allerdings auf der Burg individueller und künstlerisch anspruchsvoller ausgeführt wurden, wie beispielsweise die geschweiften Feuerböcke und die Sonnengesichter in der Wand zeigen. Der Gleiberg-Verein mit seinem Vorsitzenden, Andreas Kraft, hatte nie Zweifel, dass mit der Freilegung und Restauration der Fachwerkwand die richtige Entscheidung getroffen wurde, da sie auch für die Nachwelt ein eindrucksvolles Zeugnis der Bauhistorie und Baukunst darstellt. Es fielen Gesamtkosten in Höhe von rund 30.000 € an. Dankbar sind die Verantwortlichen des Gleiberg-Vereins deshalb für Zuschüsse zur Finanzierung der Maßnahme durch das Hessische Landesamt für Denkmalspflege, die Gemeinde Wettenberg und den Landkreis Gießen. Sie wurden entweder bereits bezahlt oder beantragt.  Andreas Kraft und der 2. Vorsitzende, Gerhard Schmidt, unterstreichen die bewährte, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Dr. Hannah Völker vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen und Charlotte Bairstow von der Denkmalschutzbehörde des Kreises. Geplant ist nun noch die Anbringung einer Info-Tafel, die den Besuchern der Burg diesen, in Zusammenhang mit der Freilegung des Fachwerks, bekannt gewordenen, weiteren historischen Zusammenhang näher bringt und einige Details der Restaurationsarbeiten vermittelt.   

Kunstvolle Schnitzereien wieder sichtbar gemacht.

(Foto: Volker Mattern)

Viele partizipierten vom Vermögen des Jahrgangs 1936/37 Krofdorf-Gleiberg, überreicht durch seinen Sprecher, Helmut Mattig (5.v.r.)

(Foto: Volker Mattern)

(vm).Die Schul- und Alterskameraden des Jahrgangs 1936/37 Krofdorf haben sich entschieden, die im Rahmen verschiedener Aktivitäten und regelmäßiger Treffen angesparte Summe auf dem Jahrgangskonto, in Höhe von 2.000 €, zum Jahresende aufzulösen. Der Jahrgang wird sich aber weiterhin regelmäßig treffen und bei einer der letzten Zusammenkünfte wurde einvernehmlich festgelegt, die Summe mehreren Begünstigten zu gleichen Teilen zukommen zu lassen. Treffpunkt der Schecküberreichung war die KiTa „Schatzkiste“. Neben dem Gleiberg-Verein, vertreten durch seinen 2. Vorsitzenden, Gerhard Schmidt, gingen je weitere 400 € an den Fördervereine Grundschule Krofdorf-Gleiberg, vertreten durch Caroline Harbach, Förderverein Sozialstation und andere soziale Dienste Wettenberg, vertreten durch Heide Simonis, Förderverein KiTa „Schatzkiste“, vertreten durch Christiane König und Förderverein KiTa „Finkenweg“, vertreten durch Janina Kaul. Die Fördervereine wie auch der Gleiberg-Verein leisteten durch ihr ehrenamtliches Engagement in ihren einzelnen Verantwortungsbereichen eine wertvolle Arbeit, uneigennützig und letztlich stets zugunsten des Allgemeinwohls, sagte Jahrgangssprecher, Helmut Mattig. Vor diesem Hintergrund seien ausschlaggebend für die Auswahl der Spendenempfänger die Überlegungen gewesen, dass die Kinder die Zukunft, kranken und älteren Menschen oftmals auf Hilfe und Unterstützung angewiesen seien und über allem die Burg Gleiberg als Wahrzeichen der Region immer wieder einen wunderbaren Anblick biete. Vom Jahrgang waren bei der Spendenübergabe mit dabei, Helga Fink, Gerda Habermann, Gertrud Mothes, Horst Fuhrmann und Dieter Schmidt sowie von der KiTa Schatzkiste, wo die Spenden übergeben wurde, deren Leiterin, Bärbel Moos.

(vm).Konzerte auf der Burg Gleiberg sind wie Heimspiele für sie. Zum dritten Mal gastierte in diesem Jahr, im Rahmen des Kultursommers, die Band „Back 2 the 80s“ dort und erfreute zahlreiche Fans der Musik aus den 80er Jahren. Der Eintritt war frei und mit ihrem Benefizkonzertaus konnten Dr. Dennys Sawellion, Stefan Ackermann und Roger Haberditzl (Ralf Enzmann fehlte) jüngst 500 € an den Gleiberg-Verein übergeben. „Wir sind mit der Burg eng verbunden und wertschätzen das Engagement des Gleiberg-Vereins für den Erhalt des Baudenkmals“. „Irgendwie fühlen wir uns hier auch zuhause“, so Dennys Sawellion, denn 2021 fand dort an dieser Stelle auch der erste öffentliche Auftritt der Formation statt. Seit dieser Zeit sind sie auf Erfolgskurs und beim diesjährigen Konzert konnten die vier Vollblutmusiker auch ihre erste eigene Songproduktion vorstellen. Wir sind dankbar, sagte der Schatzmeister des Gleiberg-Verein, Karlfried Philipp, denn jeder Cent wird gebraucht, um die alt-ehrwürdige Burg in Schuss zu halten. Der 2. Vorsitzende, Gerhard Schmidt ergänzte, dass Back 2 the 80s mit ihren Auftritten ein wichtiger Baustein für die kulturelle Vielfalt in musikalischer Hinsicht sei, die man gerne auf Burg Gleiberg präsentiere. „Rocks arround the Christmas Tree“ heißt die Weihnachtstour, angelehnt an das gleichnamige Weihnachtslied der US-amerikanischen Sängerin Brenda Lee, auf die sich die Band bereits freut und am 25. November erstmals mit dem speziellen Programm, in barockem Outfit, im Golfclub Winnerod spielt. Zwei Tage später sind sie dann bei der Eröffnung des Gießener Weihnachtsmarktes auf dem Kirchplatz zu hören und am 22. Dezember rocken sie weihnachtlich den Hoherodskopf. Im Gepäck unter anderem „Last Christmas“, „Rudolf the red nosed Reindeer“ und auch „merry Xmas everybody“ von der britischen Rockband Slade sowie von Bruce Springsteen „Santa Claus“ und viele mehr. Mehr „Living Lametta“ geht nicht scherzen die Musiker in vorweihnachtlicher Freude.

Axel Horn (links) und Gerhard Schmidt (rechts) mit Stefan Ackermann, Dennys Sawellion und Roger Haberditzl (v.l.) von „Back 2 the 80s“. es fehlt Ralf Enzmann).

(Foto: Volker Mattern)

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